Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so liest man, wie jedes Jahr aufs Neue, zahlreiche Expertenmeinungen was 2011 im Web angesagt sein wird. Da ich letztes Jahr eine solche Vorschau für 2010 bereits angefangen, dann aber leider nie fertiggestellt hatte, ich mit meinen Gedanken aber sogar ziemlich richtig lag, wage ich für 2011 einen neuen Versuch.
Was wird uns 2011 nicht bieten?
Eins vorab, da ich da schon 2010 drüber schmunzeln musste: auch 2011 wird nicht das Jahr des Mega-Durchbruchs von Augmented Reality, so cool die Technologie auch letztendlich ist. Noch immer ist die Anwendung Nerds und Early Adopters vorbehalten. Wer glaubt, mit einer Augmented Reality App die breite Masse erreichen und den großen Reibach machen zu können, der muss schon extrem harte Geschütze auffahren und ein Konzept umsetzen, das alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Glaubt ihr dran? Ich nicht.
… und was wird 2011 uns bieten?
HTML5 wird definitiv kommen und wir werden eine ganze Menge Demos erleben was in der neuen Version an Interaktivität alles denkbar und möglich ist, so wie wir es auch schon 2009 und vor allem 2010 erlebt haben. 2011 wird das noch mal etwas weiter treiben und ich bin mir sicher wir sehen auch in diesem Jahr eine ganze Menge coole Showcases die uns die Kinnlade zu Boden fallen lassen. Hinzu kommt, dass die Browser-Unterstützung bei den neuen Technologien immer besser wird, so dass wir auch immer mehr und mehr Praxisbeispiele finden werden. Und wenn ich von HTML5 rede, dann sollte ich im gleichen Atemzug natürlich auch CSS3 nicht vergessen. Mit dem Internet Explorer 9 gibt es nun erstmals einen Browser aus dem Hause Microsoft, der alle CSS3 Selektoren und auch viele coole Eigenschaften unterstützt. Längst nicht alle, so müssen wir auf border-radius im IE auch weiterhin noch warten, eine erhebliche Steigerung zum Betriebsunfall IE8 ist es alle mal.
Die logische Konsequenz aus der Entwicklung im Bereich HTML5/CSS3 sind mobile Anwendungen im Browser. Für gefühlte 90% aller Apps (Spiele mal außen vor) in den Appstores der großen Handset-Hersteller würde dank Webkit-Implementierung in den aktuellen Geräten im Grunde genommen schon heute der Browser reichen. Ich denke, dass viele Unternehmen das erkennen und neue Wege gehen werden. Vielleicht auch noch nicht 2011, dazu ist es einfach zu lukrativ und verlockend den Appstore-Hype noch mitzunehmen, der selbst gute 3 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten iPhones noch nicht ganz abgeflacht ist. Um jedoch schon mal ein Beispiel zu nennen wie man es machen kann, „Die Zeit“ erweist ihrem Namen alle Ehre und geht mit selbiger: nach der Umstellung auf HTML5 gibt es nun auch eine iPad-Version die bei gleichem Markup eine massiv verbesserte User-Experience an den Tag legt. Ich denke auch andere werden diesem Beispiel folgen.
Big in 2011
Mobile Marketing und mobile Advertising (und irgendwie auch mobile Commerce). Irgendwelchen Super-Experten zufolge sollen in den kommenden Jahren Milliarden über Milliarden von Euros über das Handy umgesetzt werden. Ich gebe für gewöhnlich nicht allzu viel auf solche Prognosen, unbestritten dürfte aber eins sein: im mobilen Markt ist Geld zu machen und zwar eine ganze Menge. Sei es mit mobiler Bannervermarktung, mobilen Points of Sale oder auf Agenturseite durch mobile Kampagnen oder die Mobilisierung der bisherigen Websites großer bis mittelgroßer Unternehmen. Klar, was gibt es auch großartigeres für ein Unternehmen als ständig für den Kunden erreichbar zu sein. Am simpelsten ist das wohl über eine mobil optimierte Version der eigenen Unternehmenswebsite möglich.
Mobile, mobile, mobile und es nimmt kein Ende: Location Based Services. Bereits seit Jahren wünsche ich mir auch hier im Blog die Möglichkeit auf die Standortdaten eines Benutzers am Mobiltelefon zugreifen zu können. Dank inzwischen weitläufiger Browser-Implementierung der W3C Geolocation API (die übrigens entgegen der weit verbreiteter Meinung NICHT zu HTML5 gehört sondern ein vollständig eigenständiger Standard ist) ist das nun ohne größere Probleme möglich. Checkin-Dienste wie Foursquare, GoWalla, Latitude, Loca.li oder Places sind nur ein ganz kleiner Teil von dem, was möglich ist. In mittelfristiger Zukunft werden Location Based Services das Web maßgeblich beeinflussen. Ob es regionale eBay-Kleinanzeigen sind, Wohnungssuche mit Standortbezug oder Navigations-Szenarien wie Google Maps. „Location is everywhere!“ – und das einzige was noch im Weg steht ist die Akku-Laufzeit. Wenn ich von „Mobile“ rede, zähle ich Tablets übrigens dazu.
Facebook und das Wachstum
Gerade sprach ich kurz Places an: Facebook wird weiter wachsen und weiter wachsen. Mitte des Jahres gab es 500 Mio Nutzer bei der Plattform, die man mittlerweile als größten Google Konkurrenten sehen kann. Ich denke die 600 Mio Marke werden wir 2011 noch locker erleben, doch irgendwann nimmt auch das Wachstum beim populärsten Service ein Ende. Je mehr Nutzer angemeldet sind, desto weniger gibt es schließlich die sich noch anmelden könnten, Wachstum ist endlich, logisch. Vermutlich werden wir trotzdem noch die 650 Mio Marke knacken. Dann ist aber mal langsam irgendwann gut. Geplant hat Facebook den Gerüchten zufolge einen eigenen Zahlungsdienst. Das könnte der Killer werden aber ebenso auch floppen. Wenn man sich anschaut mit welch rasantem Tempo sich die Leute die Like-Buttons auf ihre Website gepackt haben, kann man wohl eher von ersterem ausgehen. Da liegt es ganz einfach an Facebook und der Komplexität der Lösung. Das ganze muss noch einfacher sein als Paypal und sollte auch für Micropayments lukrativ sein. Dann steht dem nächsten großen Coup von Facebook nichts mehr im Wege. Als heimlicher Fan des Dienstes vertraue ich den Jungs einfach mal dass sie wissen was sie da tun.
What about Google?
Um Google erschien es in den letzten Wochen und Monaten, abgesehen von einigen angeblichen Datenschutzskandalen durch Streetview (Hey, meine Hausfassade ist schließlich meine intimer Lebensbereich) im Prinzip ziemlich ruhig. Nun gibt es Streetview schon eine ganze Weile in anderen Ländern und sprengt daher nicht wirklich die Innovationsskala. Das gehypte Google Wave, auf das wir nach den ersten Previews alle gespannt gewartet haben, wurde eingestellt noch bevor es aus der Beta-Phase herauskam. Das Projekt lebt weiter unter dem Dach von Apache, wo es nun als Apache Wave weiterentwickelt wird. Das mobile Betriebssystem Android gewinnt mehr und mehr Marktanteile, der (wirklich coole!) Chrome-Browser gewinnt langsam Marktanteile und 2011 wird das Chrome OS auf den Markt kommen. Der Gedanke eines webbasierten Betriebssystems ist in der Tat cool und in meinen Augen auch zukunftstauglich und auch die ersten Eindrücke sind durchaus positiv, da wir aber immer noch lange nicht über ein voll ausgebautes 4G/LTE-Netz mit erschwinglichen Tarifen verfügen wird auch das in 2011 nicht durchstarten. Bin dennoch gespannt womit Google uns 2011 vom Hocker hauen wird. An der Zeit für einen Hammer wie seinerzeit Maps, Streetview oder Googlemail wäre es nach dem Flop von Wave eigentlich mal wieder.
Die Startup-Szene
Seit Jahren verfolge ich gebannt die Entwicklung in der deutschen Startup-Szene – zwischen 2008 und 2010 versuchte ich mich vergeblich selbst daran ein Imperium im mobilen Internet zu errichten – und ich denke wir konnten auch in 2010 wieder eine ganze Menge interessanter Neugründungen verfolgen. Rein Subjektiv scheint aber sowohl die Menge als auch die Qualität der erfolgversprechenden Startups abgenommen zu haben. So nehme ich es jedenfalls wahr, denn außer dem Groupon Ableger Citydeal, der mittlerweile von seinem großen Bruder Groupon aus den USA übernommen wurde, gab es kaum spektakuläre Gründungen in der deutschen Internet-Szene. Kein zweites Xing, kein zweites Spreadshirt, kein weiterer ernstzunehmender Konkurrent für die VZ-Netzwerke und auch kein großer deutscher Twitter-Klon. Am interessantesten ist es wohl, hier einmal zu beobachten wo sich im neuen Jahr Team Europe, European Founders und vor allem Hackfwd so alles beteiligen werden und auf diese Beteiligungen mal ein Auge zu werfen. Persönlich klingt loved.by so, als könnte das am ehesten überzeugen. Man wird sehen.
2011 – das Jahr der Browsergames?
Schon Ewig gibt es Browsergames, schon ewig ist da auch die ein oder andere echte Perle dabei. Irgendwie habe ich aber das Gefühl dass Browsergames, gerade wenn ich mir Farm-, Frontier- und Cityville, Brainbuddies oder sonst was bei Facebook anschaue in 2011 richtig durchstarten werden. Sehr gespannt bin ich auf Fliplife und auch im Hackfwd-Portfolio sind Browser-Games vertreten. Wenn man sich überlegt, dass auch der Browsergame-Hersteller Zynga nach eigenen Angaben eine halbe Milliarde Dollar Umsatz machen wird ist der Social Gaming-Markt wohl neben dem Mobile-Markt einer der Wachstumsmärkte mit dem meisten Potential.
Fazit
Wir werden in 2011 wieder einige interessante Startups erleben. Ob eins davon vom Kaliber Twitter oder Facebook sein wird würde ich noch bezweifeln. Vielleicht werden wir ja überrascht. Bekannte Stars im Web-Business werden interessante Projekte rausbringen und es wird viel im mobilen Internet passieren, Geräte-Fortschritt sei Dank. Ich wage keine Prognose welches Projekt definitiv rocken wird aber ich rechne Fliplife, loved.by und auch Foursquare, welches nach Deutschland expandieren will gute Chancen ein. Wir werden Technologiesprünge erleben und Showcases die uns begeistern werden. Interessant wird sein, ob und wann Apple ein neues iPhone herausbringt und ob dieses vielleicht sogar einen NFC-Chip integriert hat. In dem Fall könnte die Entwicklung auf dem Gebiet ungewöhnlich schnell voran gehen. Trotzdem sind das alles nur Spekulationen und Mutmaßungen. Man wird sehen was es am Ende wird, dürfen gespannt sein und uns auf interessante Services und Projekte in 2011 freuen – ich tu es auf jeden Fall und freue mich über jede echte Überraschung und Innovation!
Autor: Manuel Veröffentlicht: 16.12.2010, 08:45 Uhr Rubrik:
Kürzlich haben wir bei der Mobilistics GmbH ein weiteres Projekt abgewickelt, bei dem wieder einmal ein QR-Code als einfache Verlinkung von der Print-Werbung zum Mobile-Content zum Einsatz kam. Der Code dient in diesem Fall dazu, um Teilnehmern eines Gewinnspiels eine einfache Teilnahme direkt vor Ort zu ermöglichen, ohne das dabei die doch recht lange URL mit der „Mäuseklaviatur“ umständlich am Handy eingetippt werden muss. Gedruckt wurde der Code auf eine Postkarte, die gleichzeitig eine Erläuterung zur Teilnahme enthält.
Generell kamen bisher bei allen von uns abgewickelten „Mobile Tagging“-Projekten ein QR-Code zum Einsatz, obwohl unser eigens zum Verwalten solcher Kampagnen entwickelter „Mobilistics Application Server“, neben dem QR-Code durchaus auch das Semacode-/Datamatrix-Format (und theoretisch auch den weniger verbreiteten Aztec-Code) unterstützt, das immerhin gut 20% weniger Fläche bei gleichem Inhalt benötigt. Die Gründe bzw. den Grund für den QR-Code möchte ich hier kurz ausführen.
Wie eben erwähnt benötigt ein Datamatrix-Code nur eine Fläche die rund 20% kleiner ist als die eines QR-Codes gleichen Inhalts. Dennoch nutzten wir bisher ausschließlich QR-Codes. Dies hat, so muss ich zugeben, ausschließlich rein ästhetische Gründe und entspringt keiner wirklich technisch-rationalen Entscheidung. Diese wäre vermutlich, eben wegen der geringeren Größe, zu Gunsten der Datamatrix ausgefallen. Jedoch ist es so, dass jeder mir bekannte 2D-Barcode-Reader sowohl den QR-Code als auch den Datamatrix-Standard unterstützt.
Der QR-Code ist jedoch durch seine drei großen schwarzen Identifikationspunkte in den Ecken unserer Meinung nach wie geschaffen dazu, um vom Nutzer wiedererkannt zu werden. Ein solches signifikantes Merkmal fehlt bei der Datamatrix jedoch (fast) völlig. Dieser ist eine einfach Schachbrett ähnliche Pixelfläche bei der der Novize nicht unbedingt etwas mit anzufangen weiß. Natürlich weiß ein absoluter Novize auch bei einem QR-Code nicht direkt etwas damit anzufangen. Doch sorgen die drei markanten Punkte in den Ecken wie gesagt für einen höheren Wiedererkennungswert als das bei dem Datamatrix-Schachbrett der Fall ist. Generell meine ich aber zudem auch Tendenzen erkennen zu können, dass die Mehrzahl der bisher bekannt gewordenen „Mobile Tagging“-Projekte eher auf den QR-Code, statt auf die Datamatrix gesetzt haben. Die Suchergebnisse bei Flickr sprechen da ebenfalls für sich (589/376 bei Datamatrix/Semacode ggü. 2479 beim QR-Code).
Beide Code-Typen wurden vom Mobile Code Consortium (MC2) als „Quasi-Standard“ zur Verwendung in Mobile Marketing Aktionen empfohlen. Wir denken hier aber, dass die Entwicklung einzig aus den gerade genannten Gründen zum QR-Code übergehen wird. Lassen wir uns überraschen.
Laut „Mediascope Europe“, einer Studie über das Online-Verhalten europäischer Bürger, besaßen 2007 bereits 4 von 10 Jugendlichen bzw. junge Erwachsene in Deutschland ein Profil bei einem der zahlreichen online Social Networks, inzwischen dürfte diese Zahl wohl noch weitaus höher liegen. Und damit werden eben diese Netzwerke natürlich auch für Personalchefs, die auf der Suche nach Auszubildenden, Werkstudenten oder festen Angestellten sind, alles andere als uninteressant.
Private Urlaubsfotos, die eigene Lieblingsmusik oder Gruppenzugehörigkeiten; alles, was für die Besetzung einer ausgeschriebenen Stelle von Relevanz ist (oder auch nicht), wird in solchen vermeintlich privaten Profilen durch Gedankenstriptease, meist ohne große Hintergedanken, öffentlich zur Schau gestellt. So ist es keine Überraschung, dass eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater ergab, dass inzwischen 33% aller Personalchefs und Headhunter Seiten dieser Art zu Recherchezwecken verwenden.
Dies kann schnell zum Karrierekiller werden, und so sollte man zumindest während der Bewerbungsphase davon absehen öffentlich kund zu tun, dass „VW – Die einzig wahre Automarke“ ist, während man seine Bewerbungen aber dennoch zu Toyota oder Nissan geschickt hat. Auch Gruppen wie „Meine Schlafzeiten kollidieren mit meinen Arbeitszeiten“ oder „Ich mache mehr Pause als du arbeitest“ sollte nur beitreten, wer sicher ausschließen kann, dass sich in absehbarer Zeit ein relevanter Personaler auf das eigene Profil stoßen wird. Vorsicht sollte dabei außerdem bei öffentlich zur Schau gestellten Mitgliedschaften geboten sein. Klar mag hinter „Greenpeace“ eine gute Idee mit löblicher Absicht stecken, jedoch assoziieren viele Leute oftmals noch ganz andere Dinge mit Organisationen dieser Art.
Viele Netzwerke haben auf Drängen ihrer Benutzer inzwischen eine Funktion eingebaut, um das eigene Profil vor Personen, die nicht zum eigenen Freundeskreis gehören zu verstecken. Ob dieser Weg unbedingt immer der beste Weg ist darf ebenso bezweifelt werden und so kann schnell der Verdacht entstehen, der Bewerber hätte etwas Unangenehmes oder gar Schlimmes zu verbergen. Ein gesundes Misstrauen im Vorstellungsgespräch, sollte es denn soweit kommen, ist in einem solchen Fall oftmals garantiert, hört man es doch in letzter Zeit immer wieder, dass Bewerber von ihren potentiellen neuen Arbeitgebern auf das eingeschränkt sichtbare Profil und die Beweggründe für diese Einschränkung im StudiVZ angesprochen wurden.
Doch wer nun panisch mit dem Gedanken spielt, alle seine Online-Profile auf diversen Networking-Diensten zu löschen sollte zuerst diesen Artikel zu Ende lesen, denn es geht auch anders. Das eigene Profil kann gezielt zum positiven Selbstmarketing und somit auch (hoffentlich) zur leichteren Jobfindung verwendet werden. Oftmals ist es nicht allzuviel Aufwand, um die Personalchefs dieser Welt z.B. bei schlechten Zeugnissen oder Lücken im Lebenslauf davon zu überzeugen, dass man dennoch der absolut richtige Kandidat für einen ausgeschriebenen Job ist.
Die beiden wohl bekanntesten Netzwerke in Deutschland sind ohne Zweifel das Business-Netzwerk Xing und natürlich der mehrmalige IVW-Spitzenreiter StudiVZ. Xing, als Business-Netzwerk sollte dazu prädestiniert sein, um seine berufliche Laufbahn positiv zu beeinflussen. Der Bewerber kann dort seine bisherige Stellen inkl. Tätigkeitsbereich, Position, Firmengröße und viele weitere Angaben eintragen und so seinen Lebenslauf, auf einfache Art und Weise, aussagekräftig online abbilden. Dort ist auch Platz für Informationen, die sich nicht im typischen tabellarischen Standard-Lebenslauf wiederfinden. So können dort die Größe des Unternehmens, eine Branche und auch ausführlichere Informationen zur Art der ausgeübten Tätigkeiten angegeben werden.
Wer noch jünger ist, studiert oder primär private Kontakte online pflegen möchte, der tut dies nicht selten im StudiVZ/MeinVZ. Hier neigt man als Benutzer eher dazu auch private Dinge von sich preis zu geben und dies kann, wie angesprochen, unter Umständen bei der Jobsuche „gefährlich“ werden – aber eben auch zum eigenen Vorteil genutzt werden. Durch durchdachte Angaben im eigenen Profil kann man als Bewerber Interesse im Bereich seines möglicherweise zukünftigen Jobs zeigen.
Wer sich z.B. bei einer sozialen Einrichtung bewirbt kann durch offensiv kommunizierte soziale Engagements der Ausprägung seiner sozialen Ader Nachdruck verleihen. Wer sich bei einer Brauerei bewirbt, der darf sicherlich auch erwähnen, dass er Bierliebhaber ist und gelegentlich gern schon mal das ein oder andere Bier am Wochenende trinkt, man muss ja nicht immer gleich übertreiben und stolz erwähnen, dass dies regelmäßig in einem Totalabsturz mit Alkoholvergiftung und dem Erwachen in der Ausnüchterungszelle der örtlichen Polizeistation endet.
Dabei sollte man jedoch vor allem darauf achten auch authentisch zu bleiben und wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Nichts ist unvorteilhafter und peinlicher, als im Gespräch auf eine charakteristische Szene in seinem „Lieblingsfilm“ angesprochen zu werden und dann nicht darauf antworten zu können, weil man selbst diesen Film in Wirklichkeit etwa niemals gesehen hat.
Jeder, der sich hin und wieder einmal Gedanken darüber macht, was er in sein Profil schreibt, welchen Gruppen er beitritt und welche Fotos er hochlädt, der sollte keinerlei Benachteiligungen bei der Jobsuche befürchten dürfen und auch sein Profil nicht verstecken und seinen Namen nicht zensieren müssen. Wer es richtig macht, kann durch die Mitgliedschaft in einem Social Network seine Chancen einen Job zu bekommen mitunter durchaus erhöhen, da sich die Entscheider bereits vorher ein erstes erstes Bild über Sympathie und Antisympathie mit dem Bewerber machen können. Ein öffentliches Profil in einem Social Network muss so also keinesfalls immer ein Nachteil bei der Jobsuche sein, sondern kann sich mit etwas durchdachtem Selbstmarketing schnell zum eigenen Vorteil entwickeln.
Autor: Manuel Veröffentlicht: 16.06.2009, 15:33 Uhr Rubrik:
Ich lese inzwischen bereits fast seit Bestehen der Seite täglich bei deutsche-startups.de mit, einem Weblog, das sich mit der deutschen Startup-Szene beschäftigt. Dort gibt es auch eine Interview-Reihe mit Gründern verschiedenster Web-Startups, die ich meist ziemlich interessant finde. In dieser Reihe erschien jetzt ein Interview mit Hendrik Boeing von Digital Bloom, aus welchem ich eine Antwort für ziemlich spannend finde und daher hier einmal zitieren möchte:
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Vielmehr sollte man mit dem Ministerium für Bildung sprechen und den Jugendlichen schon im frühen Alter Mut machen für eigene Ideen und Gedanken einzustehen und bei der Umsetzung Hilfestellung leisten. Das Problem der Deutschen ist doch die Angst in einem bestehenden System nicht zu funktionieren. Strukturen aufbrechen und frei denken!! Wenn ich dann noch auf Herrn von Gutenberg treffe, fände ich folgenden Gedanken spannend: Lehrstehende Fabriken (o.ä.) werden zu Office-Communities und “Begegnungsstätten” für Gründer und junge Unternehmen umgestaltet. Digital Bloom ist aktuell auf einem solchen Gelände. Hier haben wir uns einen alten 200qm Aerobic-Raum zu einem Office-Loft umgebaut. Auf unserem Areal könnte man mehr als 50 Start-Ups unterbringen, die sich gegenseitig pushen. Offene Küchen, Chillout-Areas, Technik-Support, Abendveranstaltungen, Vorlesungen etc. kann mehr bewirken als die ein oder andere finanzielle Unterstützung.
Stelle ich mir als sehr gelungene Abwechslung zu schnöden Gewerbe- oder Technologiezentren vor. Es spart Kosten, da sich mehrere Startups Klo, Küche, etc. teilen können, was gerade in der Startphase über alles Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann und es schafft, auch wenn ich bei dem Wort snst oft zusammenzucke, Synergien, da man sich direkt zu Anfang mit Gleichgesinnten austauschen kann.
Eine wie ich finde sehr gute Idee, die es wert wäre mal ausprobiert zu werden!
Es ist teilweise doch schon ziemlich unglaublich, wie langsam in Ämtern die Mühlen noch mahlen. Anfang September 2008 haben wir über eine Anwaltskanzlei (u.A. spezialisiert auf Markenrecht) eine Markenanmeldung vornehmen lassen. Am heutigen Tag, gerade einmal gut 210 Tage später, also ziemlich genau nach 7 Monaten(!), ist die Anmeldung beim DPMA online einsehbar.
Kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass da entweder nur Halbtagskräfte arbeiten, die Markenanmeldungen unterste Priorität genießen oder die Leute dort wirklich gründlich arbeiten. Der Kanzlei mache ich keinen Vorwurf, dort kam schon wenige Tage später eine Anmeldebestätigung vom DPMA über den Eingang der Anmeldung.
Man stelle sich eine solche Wartezeit nur mal in der freien Wirtschaft vor: „Ihre E-Mail habe ich erhalten, ja, ich kann die Texte aber erst in 7 Monaten online stellen“ …
Unfassbar.
Autor: Manuel Veröffentlicht: 3.04.2009, 10:35 Uhr Rubrik:
Heute möchte ich mal auf ein Thema eingehen, das mich seit einiger Zeit beschäftigt und was, glaube ich, in unserer Gesellschaft noch nicht ganz so angekommen ist. Es geht um das Thema nebenberufliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen. Ich halte es für überaus wichtig, sich auch nach seiner Berufsausbildung, auch nach seinem Studium und natürlich erst recht nach dem Schulabschluss, ständig weiterzubilden.
Ich habe beispielsweise nach der Ausbildung zum Mediengestalter eine zweijährige Wochenend-Fortbildung zum Medienfachwirt bei der IHK absolviert und habe jetzt, also unmittelbar danach, sogar ein Wochenend-Fachhochschulstudium „Business-Administration“ angefangen. Während der Weiterbildung zum Fachwirt habe ich ein Fachbuch geschrieben. Zum einen weil ich mein Wissen in diesem Bereich dokumentieren wollte, zum anderen aber natürlich auch, weil ich wusste, dass ich dadurch sicherlich nicht dümmer sein werde als vorher und aus der Sache noch etwas mitnehmen werde.
Nun erwarte ich natürlich nicht, dass jeder so bekloppt ist wie ich und nach seiner dreijährigen Ausbildung noch eine zweijährige Fortbildung dranhängt, währenddessen ein Buch schreibt und danach, weil es so schön ist, noch studieren geht. Um Himmels Willen, aber ein bißchen Engagement kann man jawohl gerade in der heutigen Zeit – vor allem (aber nicht nur) – im Medien-/Software/IT-Bereich erwarten, oder sehe ich das falsch?
Ich spiele in Gesprächen mit Freunden und Kollegen, Bekannten und Unbekannten immer mal wieder auf das Thema Weiterbildung an und versuche so ganz beiläufig zu erörtern, wie die Leute mit denen ich zu tun habe, zu der Thematik stehen. Sehr oft erfahre ich, dass Leute sich weiterbilden wollen aber nicht wissen wie, wo und wodrin, gelegentlich treffe ich Leute, die sich tatsächlich nebenbei weiterbilden und leider noch zu oft treffe ich aber auch „Alleskönner“, die eine abgeschlossene Berufsausbildung als das höchste der Karriereleiter sehen. Wozu weiterbilden, man hat doch schließlich eine Ausbildung. Hardliner steigern diese Weiterbildungs-Resistenz dann noch mit so Sätzen wie (ehrlich schon mehrmals gehört): „Ich hab ja auch nichts besseres zu tun, als in meiner Freizeit Fachbücher zu lesen“. Ganz ehrlich: Nein!
Jeder der nicht nur im Hier und Jetzt lebt und auch in 10 Jahren noch (s)einen Job haben möchte, der sollte wenigstens Fachzeitschriften oder Weblogs lesen, sich auf Fachtagungen blicken lassen oder Seminare besuchen. Die Zeiten der Vollbeschäftigung sind vorbei, willkommen im 21sten Jahrhundert. In unseren Zeiten kann es durch Finanz- oder Wirtschaftskrisen jeder Zeit sein, dass man plötzlich ohne Job da steht. Und dann werden bei den wenigen offenen Jobs diejenigen genommen, die den meisten Output versprechen. Dies sind in der Regel diejenigen, die nicht nur mit veralteter Fach- und nicht vorhandener Methodenkompetenz glänzen, sondern (auch) durch Engagement neben der Arbeit.
Bei der EU gibt es das sehr begrüßenswerte Aktionsprogramm „Sokrates“ und auch Wikipedia hat einen prägnanten Artikel zum Thema lebenslanges Lernen. Meiner Meinung nach sollte auch die Bundesregierung expliziter an die Bürger appellieren sich nebenberuflich weiterzubilden. Förderungen um dies jedermann zu ermöglichen gibt es genug (Meisterbafög, Bildungsscheck, …).
Stillstand bedeutet Rückstand und Rückstand bedeutet in der Wirtschaft schlimmstenfalls die Insolvenz. Sollte es demnächst einmal soweit kommen, dass ich Angestellte habe, werde ich wohl darüber nachdenken eine Art „Weiterbildungsklausel“ im Arbeitsvertrag zu verankern. Wie auch immer diese geartet sein wird.
Selbstverständlich wird auch geregelt, wie viel Dienstzeit in Anspruch genommen werden darf, um an die erforderlichen Nachweise zu kommen: 24 Stunden im Jahr. „Viel zu wenig“, schimpft Gewerkschafter Wendt.
Diese Aussage halte ich für absolut fragwürdig. Mal ganz davon ab, ob es der richtige Weg ist, wenn der Staat einem Polizisten vorschreibt, dass dieser Sport zu treiben hat, schlimm genug, dass er das scheinbar überhaupt vorschreiben muss. Aber von einem Polizisten sollte man doch wohl erwarten können, dass er auch außerhalb seiner Arbeitszeit, und ich rede von mehr als zwei Stunden im Monat, ein wenig Sport treibt um sich für seinen Beruf fit zu halten, oder sehe ich das falsch? Und zwei Stunden der Arbeitszeit dafür nutzen zu dürfen, halte ich für ein sehr großzügiges Angebot der NRW-Landesregierung.
Ich würde gern einmal von euch wissen: Was macht ihr außerhalb eurer offiziellen Arbeitszeit um euch weiterzubilden? Wieviel Zeit wendet ihr dafür auf? Macht ihr dies freiwillig oder mehr oder weniger „auf Befehl“?
Autor: Manuel Veröffentlicht: 3.11.2008, 13:23 Uhr Rubrik:
Heute mal ein Gesuch hier: für einen etwas ausführlicheren Artikel zum genannten Thema suche ich noch nach Leuten, die bei Vorstellungsgesprächen von Personalern bereits auf ihr Profil bei StudiVZ, Wer-kennt-wen, Xing oder sonst wo angesprochen worden sind und die Bereit wären mir einige Fragen dazu zu beantworten. Es würde ggf. schon reichen wenn ihr in Gesprächen auf Dinge angesprochen wurdet, die nicht in der Bewerbung standen, diese aber aus eurem Profil in einem beliebigen Social Network ersichtlich sind.
Gerne dürfen sich auch Personaler melden die mir etwas darüber erzählen wollen, wie sie bei der Recherche nach Bewerbern vorgehen, wieviel Aufwand betrieben wird, ob den Bewerbern „hinterher geschnüffelt“ wird (ist ja nichts Verwerfliches, es geht schließlich meistens darum jemanden einzustellen, der später einmal mehrere Tausend Euro im Jahr bekommen soll).
Also, Befragte und Befrager, meldet euch bei mir!
Autor: Manuel Veröffentlicht: 23.09.2008, 12:14 Uhr Rubrik:
Seit dieser Woche testet die Unternehmensgruppe DERWALD das mobile Tagging, um weiterführende Informationen zu einem exklusiven Wohnobjekt aufs Handy zu zaubern. Auf einem 10×5 Meter großen Riesenbanner prangt ein ca. 4×4 Meter großer QR-Code, der direkt über einen Klick auf die eigens angelegte Mobil-Version des Objektes führt. Befestigt wurde der Code, wie sollte es anders sein, am Wohnobjekt selbst. Dieses befindet sich an einer Hauptverkehrsstraße der Dortmunder Innenstadt und zieht somit täglich die Blicke mehrerer Tausend Leute auf sich.
Für Unkundige wird unter dem Code eine Kurzanleitung geliefert, wie man sich per SMS einen Reader auf das eigene Handy holen kann.
Realisiert wurde das Projekt durch die Mobilistics GmbH, ganz besonders freut es mich persönlich aber, dass ich wesentlichen Anteil am Code und dem dahinterstehenden Workflow habe. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich der Einsatz von mobile Tagging bei diesem „Pilotprojekt“ empfiehlt und der ein oder andere Dortmunder Kenntnis nimmt, von dieser schönen und zukunftsweisenden Technologie.
Ich behaupte jetzt einfach mal ganz selbstsicher, dass es sich dabei um Deutschlands größten öffentlichen QR-Code handelt. Oder kennt ihr größere Codes aus Deutschland?
(Kleiner Hinweis: die Fotos befinden sich unter Creative Commons Lizenz und können frei verwendet werden)
Autor: Manuel Veröffentlicht: 19.09.2008, 09:48 Uhr Rubrik:
Von allen mir bekannten Social Networks gefällt mir persönlich Xing mit Abstand am besten. Ich pflege dort Geschäftskontakte, kommuniziere fleißig und beteilige mich an der ein oder anderen Gruppe.
Was meine Kontaktliste angeht bemühe ich mich dabei, mich auf die Personen zu beschränken, mit denen ich beruflich etwas zu tun habe, zu tun haben könnte oder möchte und auf Personen mit denen ich gut befreundet bin (oder sein möchte ;-)). Ich bin kein „Kontaktesammler“, sondern möchte meinen Kontakten schon ein wenig das Gefühl geben etwas „exklusives“ zu sein, auch wenn sich bei mir inzwischen (nachdem ich zwischenzeitlich aussortiert habe) 117 Kontakte angesammelt haben, was ich ehrlich gesagt schon wirklich viel finde.
Schön, gut zu wissen mag sich jetzt der ein oder andere meiner Leser hier denken. Doch warum ich dies hier schreibe hat einen tieferen Sinn. In letzter Zeit häufen sich Kontaktanfragen von Leuten, die ich kein Stück kenne, mit teilweise völlig aussagelosen Begründungen. Beispiel: „Ich sammle gerade alle Webkrauts in meiner Liste“.
Das ist schön, doch lehne ich solche Leute grundsätzlich und meist ohne Begründung ab. Bin ich arrogant? Keineswegs! Aber alleine dieser Begriff „sammeln“ schreckt mich doch arg ab. Ich nutze Xing wie erwähnt um fleißig zu kommunizieren. Mit Freunden, Geschäftspartnern, Kunden und anderen interessanten Menschen. Ich möchte nicht ein x-beliebiger Kontakt von vielen sein, bei jemandem, der nach ein paar Wochen ohne die Begründung zu lesen, vermutlich nicht einmal mehr weiß, warum ich überhaupt zu seinen Kontakten gehöre.
Nein, ich möchte einfach nicht mit jedem Hinz und Kunz in Verbindung stehen, nur weil er zufällig die gleiche Haarfarbe hat wie ich und ebenfalls aus Dortmund kommt, welch unheimlicher Zufall! Sicherlich mag es auf den ersten Blick beeindruckend, wichtig und toll aussehen wenn man 500 Kontakte und mehr in seiner Kontaktliste hat. Aber verliert sich dabei nicht irgendwie auch die Authentizität und Glaubwürdigkeit eines Profils? Meiner Meinung nach schon.
Wie denkt ihr darüber? Habt ihr einmal über euer eigenes Verhalten bei Xing oder vergleichbaren Netzwerken nachgedacht? Habt ihr es überdacht? Oder seid ihr zu sehr damit beschäftigt nach Leuten zu suchen die zufällig die gleiche Haarfarbe haben wie ihr? ;-)
Autor: Manuel Veröffentlicht: 30.07.2008, 14:44 Uhr Rubrik: