Teil-Inhalte mittels Mikroformaten vor Suchmaschinen verstecken?
Als Seitenbetreiber hat man (mittels meta-Tag) die Möglichkeit, einzelne Seiten vor der Erfassung mit Suchmaschinen zu schützen:
<meta name="robots" content="noindex" />
Seriöse Suchmaschinen sollten sich auch daran halten und entsprechend ausgezeichnete Seiten auch nicht indizieren. Nun ist es mir gerade in letzter Zeit häufig aufgefallen, dass bestimmte Bereiche einer Seite entweder als Bild eingebunden werden, um die Erfassung durch Suchmaschinen oder andere Bots zu verhindern (z.B. bei abgeordnetenwatch.de) oder das Realnamen von Benutzern nicht ausgeschrieben, sondern nur abgekürzt werden (ganz massiv in den Xing-Foren der Fall).
Seit einiger Zeit gibt es für Links, die von Suchmaschinen nicht verfolgt werden sollen, das Link-Attribut rel="nofollow"
, um das es eine hitzige Debatte über Sinn und Zweck gab. Aus diesem Grund möchte ich heute mal die Frage in den Raum werfen: in einer Zeit, in der mehr und mehr Leute ein Bewusstsein für Datenschutz und Wahrung der eigenen Reputation im Netz entwickeln, wäre es da nicht angebracht, eine Art „Mikroformat“ einzuführen, um Suchmaschinen sagen zu können: Stop! Hier nicht indizieren?
Das könnte in meinen Augen recht einfach realisiert werden durch ein simples:
<span class="noindex">Manuel Bieh</span> möchte anonym bleiben
Michael Jendryschik schreibt auf Mikroformate.de:
Mikroformate (engl. Microformats) sind im Wesentlichen Formate zur »Feinstrukturierung« von Webseiten. Dabei werden (X)HTML-Dokumente menschen- und maschinenlesbar durch zusätzliche Informationen ergänzt, indem Elementen an den richtigen Stellen class-, rel- oder rev-Attribute mit festgelegten Werten zugewiesen werden.
Dies wäre eine einfache Möglichkeit um Web-Autoren die Arbeit zu erleichtern und den Benutzern in einer Welt des User Generated Contents ein wenig Anonymität zu gewähren. Vielleicht gibt es ja bereits Überlegungen oder gar konkrete Implementierungen. Bisher habe ich so etwas jedoch noch nicht bewusst wahrgenommen.
Veröffentlicht: 6.11.2008, 15:18 Uhr
Rubrik:
Tags: Mikroformate, noindex, Reputation
Diskussion: 7 Kommentare
Social Media:
7 Kommentare zu “Teil-Inhalte mittels Mikroformaten vor Suchmaschinen verstecken?”
Die Trackback-URL lautet
November 7th, 2008 at 00:53
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich falsch verstehe, oder ob diese Geschichte an Dir vorbeigegangen ist.
Ich für meinen Teil würde begrüssen, wenn sich das durchsetzt, leider ist imho bis heute in der Richtung nicht sonderlich viel passiert.
November 7th, 2008 at 10:14
Tatsächlich, das scheint an mir vorbei gegangen zu sein! Danke!
November 23rd, 2008 at 19:31
das fände ich eine gute Idee, da Suchmaschinen den Tag nofollow immer öfter überlesen, mit absicht?
Dezember 15th, 2008 at 14:29
Ja, richtig gute Idee! Grüße!
Dezember 20th, 2008 at 12:33
Wer nichts zu sagen hat, oder nicht will, dass man es mit Ihm in Zusammenhang bringt, sollte dann auch einfach schweigen, oder ? Warum soll es einen Grund geben Teilstücke nicht zu indizieren ?
Im Netz herrscht durch die Anonymität eh schon eine Verrohung der Umgangsformen, weil keiner zu seinen Aussagen stehen muss/will.
Für mich geht das eher in Richtung „selbstzensur“ der Inhalte. Irgendwie paradox vom Staat oder Google keine Zensur von Inhalten zu fordern, gleichzeitig aber eine Möglichkeit haben zu wollen eigene Texte für die Suche zu zensieren.
Dezember 23rd, 2008 at 15:06
Darauf warte auch ich schon eine Weile. Es würde die Sache stark vereinfachen. So könnte man zum Beispiel einen größeren Absatz zitieren ohne das Google meckert (hatte ich schon einmal), oder auch Intext-Mailadressen vor Google verstecken.
Allerdings war mir so, als wäre rel nicht für jedes Element erlaubt, kann mich aber auch irren.
Gruß
Wishu
Juli 26th, 2009 at 19:28
Das ist leider Falsch. Nofollow als Linkattribut soll der Suchmaschine nur sagen, dass der Link, der mit Nofollow markiert ist, keine Stärke weitergeben soll.
Wikipedia sagt dazu folgendes: nofollow ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das HTML-Attribut rel=“nofollow“, welches Hyperlinks beigefügt werden kann und das dafür sorgt, dass einige Suchmaschinen diese Hyperlinks nicht zur Berechnung der Beliebtheit der verlinkten Webseiten, gemessen mittels der Linkpopularität, heranziehen.
Besucht oder gespidert werden die Seiten trotzdem, auf denen mit Nofollow gezeigt wird.