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KDV mal anders

Hier ist schonmal Part I des gestern angekündigten „etwas anderen“ Kriegsdienstverweigerungsschreiben. Part II soll gerade wohl in der Mache sein, folgt wenn er fertig ist. Zwar lang, aber wie ich finde recht lesenwert:

Here we go:
Gemäß Art. 4 Abs. 3 Satz 1 des Grundgesetzes möchte ich nach umfangreicher Überlegung den Kriegsdienst verweigern und Zivildienst leisten. Die Gründe für diese Endscheidung möchte ich ihnen hier kurz darlegen. Ich beginne mit einem kleinen Abriss meiner Kindheit und Erziehung.

Meine Eltern legten schon immer viel Wert auf eine Erziehung voller Respekt und Ehrgeiz. So wurde ich als Kind schon früh von ihnen verknechtet. Bereits im zarten Alter von 2 Jahren brachten sie mich regelmäßig auf einen Bauernhof, wo ich langsam in die harte Arbeit auf Acker und Feld eingeführt wurde. Zeitweise ließen mich meine Eltern ganze Wochenenden dort, damit ich meine panische Angst vor Tieren überwinden konnte. Diese rührte daher, da ich mit 3 Jahren das erste Mal alleine in den Schweinestall zum füttern durfte. Die Schweine liefen dort frei herum, sammelten sich jedoch sofort ängstlich in einer Ecke, wenn der Bauer den Stall betrat. Dieser verprügelte die Schweine nämlich regelmäßig mit selbstgeschnitzten Knüppeln aus selbstangebauten Möhren, was auf der einen Seite einen gewissen Respekt der Schweine dem Bauern gegenüber bezwecken sollte und andererseits waren diese Möhren-Knüppel auch gleichzeitig ihr Futter.

Jedenfalls war ich mit 3 Jahren gerade mal so groß, wie ein liegendes Schwein und als die Schweine das merkten, wurde ich von ihnen mit einer unendlich gnadenlosen Aggressivität zusammengewemmst, das der Bauer mich nur mit größter Mühe und hohem Munitionsverbrauch aus dem Stall befreien konnte. Als ich nach 4 Monaten wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, stellte sich bei mir eine leichte Abneigung und Hass gegenüber Tieren ein. Das war meinen Eltern jedoch egal und so schickten sie mich weiter auf den Bauernhof. Der Bauer jedoch hatte Verständnis und brachte mir in einem schweißtreibenden Seminar bei, wie man Tiere gezielt verprügelt. Mit zunehmenden Alter gaben mir meine Eltern auch immer weniger zu Essen, da sie gigantische Angst hatten, dass ich verfette und ihnen zu sehr auf der Tasche liege. Da ich ständig auf dem Bauernhof war, hassten und hänselten mich die Kinder in meinem eigentlichen großstadt-ähnlichen Heimatort. Was auch nicht verwunderlich war, da ich auf dem Bauernhof nicht duschen durfte. Und da ich nun Tiere verprügeln konnte, brauchte ich laut dem Bauern kein eigenes Zimmer mehr und musste somit bei Harry dem störrischen Esel in der, zu einem Stall umgebauten, Garage schlafen.

In den ersten 10 Jahren meines Lebens vergoss ich viele Tränen und musste viel einstecken. Depression plagten mich, während der diabolische Bauer immer mehr Arbeit und Pein auf mich niederprasseln ließ. Manchmal schlug er mich im Schlaf mit seinem guten Sonntags-Ledergürtel, mit der 10Pfund Gürtelschnalle aus reinem Gold. So etwas machte er jedoch aus Liebe zu mir. Er war immer sehr besorgt darum, dass ich verweichliche. Mein derzeitiger Therapeut sagt, er sei der Grund, warum ich heute so unheimlich liebevoll und zärtlich bin. Meine Eltern hielten nichts von pädagogischer kindgerechter Erziehung oder so etwas. Sie wollten mich mit Arbeit, Entzug und Unterdrückung groß ziehen, dies übernahm dann jedoch der Bauer. Nun fragen sie sich sicherlich, wo der weibliche Teil meiner Erziehung ist. Natürlich gab es auch eine Bäuerin auf dem Bauernhof. Sie durfte jedoch nicht reden, da der Bauer Angst hatte, dass sie sich in seine Angelegenheit einmische. Sagte sie dann doch mal etwas, züchtigte er sie mit 2 oder 3 leichten Schlägen aus vollem Lauf mit der Gießkanne.

Oder er ließ sie im Schweinestall übernachten. Hierbei muss ich anmerken, dass seine Frau nur 1,43 m groß und somit leichte Beute für die Schweine war. „Frauen sind Tiere“, dieser Leitsatz des Bauern hat auch mein Frauenbild im positiven Sinne geprägt. Ich weiß jetzt, das auch Frauen etwas zu Essen und Streicheleinheiten brauchen. Diese Tatsache wurde dem Bauern jedoch nicht ganz so klar wie mir, was vermutlich der Grund war, warum seine Frau schon im bescheidenen Alter von 17 Jahren verstarb. Das passierte nicht das erste Mal im 56jährigen Leben des ,leicht pädophil angehauchten, Bauern. Der Todesfall ereignete sich, als ich gerade meinen 13.Geburtstag zusammen mit Harry in der Garage zelebrierte. So musste die Party leider unterbrochen werden. Ich schleppte dann weinend die tote Bäuerin auf meinem Rücken in den 2km entfernten Wald und verscharrte die Leiche liebevoll unter einem kleinen Komposthaufen, während der Bauer in Ruhe in einem Buch mit Blondinen-Witzen las.

Ich wurde also schon recht früh mit dem Tod konfrontiert und lernte respektvoll damit umzugehen. Die ersten Nächte konnte ich zwar nicht schlafen und sogar heutzutage wache ich noch schweißgebadet und schreiend auf, aber das sei noch mein kleinstes Problem, sagt mein Therapeut. Da das Papier knapp wird, beende ich jetzt diesen kleinen Ausflug in meine Kindheit. Wie sie sehen habe ich eine unmenschliche, von Gewalt, Hass, Unterdrückung und Sadismus durchzogene, jedoch sehr liebevolle und innige Erziehung genossen. Lediglich ein abgrundtiefer Menschenhass hat sich unverständlicherweise bei mir eingeschlichen. Im Moment kämpfe ich mit unkontrollierten Aggressionen. Aufgrund meiner akuten Wutausbrüche besteht mein komplettes Mobilar bereits größtenteils aus Gummi oder ist gar nicht mehr vorhanden. Zur Zeit schlafe ich nur noch nackt auf dem Fußboden und meditiere, um meine innere Ruhe zu bewahren. Derzeitig habe ich leider keine konkret formulierbare Lebensauffassung. Krieg ist für mich keine Lösung.

Es bekämpfen sich 2 Parteien von Menschen aus nichtigen Gründen, wobei eine Partei niedergemetzelt wird und eine überlebt. Es sterben also (unschuldige) Menschen. So weit so gut. Da aber beide Parteien aus Menschen bestehen, bleiben am Ende also zwangsläufig auch Menschen am Leben. Und so etwas lässt sich mit meinem Menschenhass nicht vereinbaren. Vor allem das Prinzip der Kriegsgefangenen kann mein Gewissen nicht verantworten. Wie kann man Menschen am Leben lassen, von denen einem sogar noch vom Staat vorgeschrieben wird, dass man sie hassen soll ? Wenn sich Menschen hassen, so müssen diese sich bis auf den Tod bekämpfen und nach Möglichkeit noch den Leichnam des Gegners rückstandslos an Tiere verfüttern, um die endgültige Vernichtung sicherzustellen. Desweiteren soll bei der Bundeswehr die Fähigkeit zu Töten trainiert werden. Diese besitze ich jedoch schon. Somit wäre es von ihnen gesehen, finanziell betrachtet, unsinnig, mich aufzunehmen. Doch nicht nur finanzielle Gründe sprechen dagegen. Auch Verluste in den eigenen Reihen wären zu beklagen. Denn sollte ich eine Waffe in die Hand bekommen, werde ich diese erst wieder ablegen, wenn ich mit der vorhandenen Munition das Maximum an getöteten Menschen erreicht habe (vgl. Menschenhass).

4 Kommentare zu “KDV mal anders”

  1. Grafik: Gravatarpsysp:

    eins ist sicher, wenn sie das lesen, dann wirst du nicht eingezogen, sondern gleich in die klappse gesteckt. dabei ist es beim bund doch sooooo schön ;)

  2. Grafik: Gravatargießkanne:

    sollen rechtschreibfehler korrigiert werden? ;)

  3. Grafik: GravatarManuel:

    Nein, sollen sie nicht, sonni ;)

    Und übrigens werd nicht ich eingezogen, sondern der Autor. Der Text ist nämlich leider nicht von mir ;)

  4. Grafik: Gravatarsheep:

    ohhhr und ich dacht scho du warst so schlau ^^ lol nee nur spaß kenn dich nich ma und hab scho wieda de große klappe wollt mal sagen geiler text gefällt mir ich werd ihn nutzen danke

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